Hausprojekt – Do It Yourself

So, du findest also, ein Hausprojekt ist eine gute Idee und du selbst würdest auch gerne kollektiv wohnen? Das ist gut und wir können dich da sehr gut verstehen 😉 aber vielleicht fragst du dich auch, wie mensch ein solches Mammutprojekt (und das ist es!) angeht. Immer wieder haben wir von Menschen gehört, dass der Eschenhof schön, aber vor allem ganz schön mutig sei. Und darum geht es in diesen Zeilen. Wir wollen Mut machen und Tipps geben, selbst erfolgreich ein Projekt umzusetzen. Natürlich erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wir sind schließlich keine professionellen Projektentwickler – hier geht es weniger um eine konkrete Anleitung als darum, Punkte aufzuzeigen, die wir als wichtig empfinden. Es sei dazu gesagt, dass dieses Projekt aus einem anarchistischen Freundeskreis entstanden ist. Menschen, die aus völlig anderen Motiven miteinander wohnen wollen, haben eventuell andere Ansichten darüber, was ihnen besonders wichtig ist. Wie anfangen?

Das wichtigste an einem Projekt sind die Menschen, die dort miteinander leben wollen. Das heißt, dass es vor allem darauf ankommt, dass ihr euch untereinander versteht. Dabei ist es nicht so wichtig, dass ihr von Anfang an eine Gruppe mit vielen Menschen seid – schon eine Handvoll Menschen kann ein Projekt anschieben und es ist sogar unter Umständen besser, erst einmal klein anzufangen… wachsen kann die Gruppe erfahrungsgemäß leichter als schrumpfen. Eine gut eingespielte WG könnte, wie in unserem Fall, der Ausgangspunkt sein. Wichtig ist, dass ihr klar habt in den nächsten Jahren zusammen leben zu wollen und euren Lebensmittelpunkt in diesem Projekt zu haben. Es ist kein Problem, wenn Einzelne Reisen planen; wer allerdings noch die nächsten Jahre viel in der Welt herumkommen will und erst noch herausfinden will, was er/sie überhaupt im Leben möchte sollte vielleicht besser erst einmal diesen Wünschen nachgehen. Ein Projekt braucht Zeit (wir haben fast 2 Jahre gesucht und bevor es dann ans Einziehen geht, vergeht fast noch mal ein Jahr). Besprecht also am besten erst einmal untereinander, was ihr überhaupt wollt. Basics für Treffen

Wie ihr bemerkt habt, reden wir euch in diesem Text jetzt nicht mehr individuell mit einem Du sondern mit einem Wir an. Dies hat den Grund, dass die Meinung jedes einzelnen Individuums sehr wichtig ist und deshalb alle Entscheidungen kollektiv als „Wir“ gefällt werden sollten. Wir sind der Auffassung, dass die Zufriedenheit aller nur durch das Konsensprinzip gewährleistet werden kann. Zwar ist es durchaus schneller und bequemer, wenn einige dominante Personen die wichtigsten Entscheidungen treffen, es ist allerdings fraglich, ob Projekte, die auf individuellen Entscheidungen basieren, für Gruppen nachhaltig sein können. Dafür sind regelmässige Treffen besonders wichtig. Wir haben uns ungefähr einmal pro Woche getroffen, wobei für ein solches Treffen einige Stunden, am besten ein gemeinsamer Abend beschlossen werden sollte. Nur so hat mensch die Zeit über viele „Kleinigkeiten“ zu reden, nur so haben wichtige Themen wie „wie geht es mir grade“ oder „was wünsch ich mir von Euch“ genug Platz, um neben dem lästigen Orgakram zu bestehen. Das Wichtigste und wirklich Allerwichtigste ist, dass ihr als Gruppe gut miteinander auskommt und euch aufeinander verlassen könnt, es muss also immer genug Zeit für den Austausch bleiben, indem mensch zum Beispiel zusammen kocht und isst. Es sollte selbstverständlich sein, dass auf den Treffen Kommunikationsregeln gelten, die ein respektvolles Miteinander ermöglichen; vielleicht hat ja jemensch von euch Lust zu diesem Thema etwas vorzubereiten? Orgatipp

Für die Organisation ist es hilfreich, wenn über die Treffen ein Protokollbuch geführt wird, damit Entscheidungen und Diskussionen auch von Menschen nachvollzogen werden können, die vielleicht einmal nicht am Treffen teilnehmen konnten. In einem solchen Buch kann dann auch festgehalten werden, wer sich für welche anstehenden Aufgaben bereiterklärt hat, und zudem können hier wichtige Ansprechpartner, Telefonnummern und sonstige Informationen gesammelt werden. Und weiter?

„Ja genau, wie kommt mensch an genug Geld? Wie finden wir ein passendes Projekt? Woher wissen wir worauf wir bei nem Haus achten müssen und wie viel uns das alles kosten wird?“ – All das sind zwar berechtigte Fragen, aber die können nur im Einzelfall geklärt werden. Wir wollen euch dazu nur sagen, dass all diese Fragen ziemlich nebensächlich sind. Diese Dinge werden auf euch zukommen, aber sie sind für ein Projekt nur sekundär wichtig (trotzdem sind sie sehr aufwendig und zeitraubend!). Es läßt sich alles regeln, am besten ihr fangt einfach an und bringt genug Durchhaltevermögen mit, um auch weiterzumachen, wenn es einmal nicht so gut läuft. Das wichtigste ist, dass ihr als Gruppe stark seid und für euch klar habt, was ihr wirklich wollt. Überlegt euch, worauf ihr Lust habt, was eure gemeinsamen Ideen, Träume und Wünsche sind. Schreibt am besten ein Konzept oder ein Selbstverständnis, in dem ihr euch so richtig austräumt. Wenn ihr klar habt, was ihr zusammen machen wollt, sind alle Probleme zu lösen und ist jedes Projekt zu wuppen. Wir möchten noch einmal betonen: macht euch nicht zuviele Sorgen um das leidige Geld. Hilfe von Außen aus anderen Projekten oder von Einzelpersonen, wichtige Kontakte und Tipps kommen von ganz alleine wenn ihr erst einmal anfangt und Menschen merken, dass es euch ernst ist und ihr ein tolles Projekt realisieren wollt.

Also worauf warten, für mehr …

Wenn ihr noch Fragen habt, oder wir irgendwie helfen können, kommt doch einfach mal im Eschenhof vorbei oder kontaktiert uns! Kontakt